Georg Kolbe (1877–1947) war der erfolgreichste deutsche Bildhauer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er schuf u.a. die Skulptur „Der Morgen“ (1925), die durch ihre Aufstellung in Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon zu einer der emblematischen Figuren der Moderne wurde. Das Museum im Berliner Stadtteil Westend befindet sich in den beiden Wohn- und Atelierbauten, die der Künstler in den Jahren 1928/29 errichten ließ. Es widmet sich der Erforschung, Bewahrung und Aufarbeitung von Kolbes künstlerischem Nachlass. Daneben beherbergt es eine bedeutende Sammlung von Skulpturen der klassischen Moderne, u.a. von Renée Sintenis, Wilhelm Lehmbruck und Gerhard Marcks, sowie mehrere Künstlernachlässe.
Mit Ausstellungen zu Georg Kolbe und seiner Zeit sowie zur zeitgenössischen Kunst entsteht ein lebendiger Dialog, der sich historischen Fragen von heute aus annimmt. Die lichten Atelierräume mit den deckenhohen Fenstern stellen die idealen Proportionen für die Begegnung mit historischer und zeitgenössischer Bildhauerei.