Der Maler Josef Scharl (1896–1954) zählt zu den bedeutenden Künstlern der 1920er und frühen 30er Jahre in Deutschland. Als Grenzgänger zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit schuf er ein malerisches Œuvre, das die politischen und sozialen Verwerfungen der Moderne eindringlich widerspiegelt. In seinen Porträts, Figurenbildern und Landschaften verbinden sich Kritik mit Empathie, Nüchternheit mit Pathos und Kargheit mit einem Hang zum Ornamentalen.
Die Ausstellung Zwischen den Zeiten versammelt rund fünfzig Hauptwerke, die überwiegend in Scharls Münchener Jahren bis zu seiner Emigration in die USA 1938 entstanden: Gemälde aus der Nationalgalerie Berlin, dem Albertinum/Galerie Neue Meister in Dresden, der Kunsthalle Emden, dem Städel Museum in Frankfurt, dem Lenbachhaus und der Pinakothek der Moderne in München sowie aus bedeutenden deutschen Privatsammlungen.
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Wienand Verlag Köln erschienen (120 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, gebunden, Museumsausgabe 25 Euro).